Die AG Politische PsychotherapeutInnen wurde 2010 im Anschluss an die Fachtagung Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzungs- und Gewaltbereitschaft gegenüber "Fremden" im ÖBVP gegründet.
Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie Menschen unterschiedlicher Herkunft einander anerkennen und im Sinne einer transkulturellen Gesellschaft gut zusammen leben können. Wir nähern uns dieser Frage aus psychotherapeutischer und sozialpolitischer Sicht.
Psychotherapie kann nur im Zusammenhang mit gesellschaftspolitischen Prozessen und Strukturen betrachtet werden. Daher verstehen wir Psychotherapie als "politisch".
Durch einen offenen Dialog, Begegnungen, fachliche Auseinandersetzung und Empathie wollen wir einen Beitrag leisten, ein Zusammenleben aller Mitbürger in Selbstverständlichkeit, Respekt und Anerkennung zu erreichen.
Wir diskutieren Fragen der Identität, Zugehörigkeit, der Entstehung und Funktion von Vorurteilen und Feindbildern. Insbesondere setzen wir uns mit Rassismus auf struktureller und persönlicher Ebene auseinander sowie mit den Mechanismen und Auswirkungen von Dominanz, Machtunterschieden und Ausgrenzung. Dabei werden auch die Dynamiken zwischen Mehrheitsgesellschaften und Minderheitengruppen in ihren konstruktiven und destruktiven Aspekten beleuchtet.
Ziel ist es, in die Gesellschaft hineinzuwirken und die politischen Verantwortlichen an ihre Verantwortung zu erinnern und diese einfordern.
Wir wollen die Öffentlichkeit für diese Themen sensibilisieren.
Im November 2012 haben wir zusammen mit dem Wiener Landesverband für Psychotherapie, dem Verein Projekt Integrationshaus und der IRPA (Privater Studiengang für das Lehramt für Islamische Religion an Pflichtschulen) diese Tagung in der AK Wien veranstaltet.
Nach dem Motto multiprofessionelle Begegnung und lebendiger, offenener Dialog stand "Anerkennung" als Haltung und als Entwicklung fördernder Wirkfaktor im Zentrum der Betrachtungsweise.
Auf der Suche nach tiefer gehendem Verstehen wurde die Frage nach den Voraussetzungen für ein konstruktives Miteinander in Vielfalt gestellt.
Zwei Referate gaben den Impuls für das Arbeiten in Workshops. In bunt durchmischten Kleingruppen wurde nach der World-Café-Methode diskutiert, reflektiert und Neues präsentiert.
Das Feedback zur Veranstaltung war durchgängig sehr positiv und ermutigt den ÖBVP, in diese Richtung weiter zu arbeiten.
Programm (PDF)
Tagungs-Nachbericht (PDF)