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Über Psychotherapie

Was bringt Psychotherapie?

Psychotherapie ist ein wissenschaftlich fundiertes Heilverfahren. Sie geht davon aus, dass Körper und Psyche eine Einheit sind. Krankheiten, Symptome oder Leidenzustände sind demnach entweder Ursache oder Ausdruck von psychischem Ungleichgewicht.

Ablauf einer Psychotherapie

Schritt 1: Den/die richtige/n Psychotherapeut:in finden

Die Adressen von Psychotherapeut:innen in Ihrer Umgebung bekommen Sie bei allen Landesverbänden des ÖBVP und auf der Psychotherapeut:innen-Suche auf dieser Website.

In Abgrenzung zu anderen Behandlungsmethoden ermöglicht die Psychotherapie den Patient:innen durch respektvolle und einfühlsame Begleitung den für die jeweilige Patient:in individuell passenden Erkenntnisweg zu finden. Es geht darum, den historischen Sinn von Symptomen und Leidenszuständen vor dem Hintergrund der jeweiligen Lebensgeschichte zu verstehen. 

Die Dauer einer Psychotherapie ist nicht vorgegeben. Sie hängt von der jeweils zugrunde liegenden Problematik, dem Therapieziel, der Methode und manchmal leider auch von der Kostenfrage ab.

In einem psychotherapeutischen Prozess werden häufig verschiedene Phasen durchlaufen. Wichtigen Momente einer Psychotherapie:

  • sich finden und Vertrauen fassen
  • zu schwierigen Themen vorstoßen
  • eigene Ressourcen neu entdecken
  • Aufbrechen und Verstehen von alten Konfliktmustern und das Bearbeiten von Problemen
  • sich neu erfahren und kennen lernen
  • Konflikte austragen lernen und durcharbeiten
  • neue Handlungs- und Erlebnismöglichkeiten entdecken

Schritt 2: Das Erstgespräch

Die Beziehung zwischen der Patient:in und dem/der Psychotherapeut:in ist für den Behandlungsverlauf von großer Bedeutung. Das Erstgespräch dient daher vor allem dem gegenseitigen Kennenlernen. Im Mittelpunkt stehen dabei Beweggründe der Patient:in für eine Psychotherapie:

  • Anlass (z.B. Lebenskrise, Depressionen, Arbeitsunfähigkeit, Todesfall, Scheidung, Panikattacken, Suchtprobleme, Essstörungen etc.)
  • Motivation
  • Erwartung

Im Verlauf des Erstgesprächs werden die jeweiligen Rahmenbedingungen geklärt:

  • Methode
  • Setting (Einzel-, Gruppen-, Paar- oder Familientherapie)
  • Häufigkeit der Sitzungen und eventuell die Dauer der Psychotherapie
  • Höhe des Honorars und der Zahlungsmodus
  • Regelung des Zuschusses bzw. Kostenübernahme durch die Krankenkasse
  • Absage- und die Urlaubsregelung

Schritt 3: Beginn der Psychotherapie

Der Beginn einer Psychotherapie basiert auf Freiwilligkeit.

Der/die Patient:in kann die Entscheidung natürlich rückgängig machen, wenn er/sie denkt, sich getäuscht zu haben. Es ist aber besser, wenn dies nicht im Alleingang geschieht, sondern in Absprache mit dem/der Psychotherapeut:in, um eventuelle Missverständnisse aufklären und ausräumen zu können.

Da es in der Psychotherapie um ein Sich-Einlassen geht, sind parallele Psychotherapien nicht sinnvoll. Eine Ausnahme stellt die Kombination von Einzel- und Gruppentherapie oder Einzel- und Paar- oder Familientherapie dar. In Absprache mit den beteiligten Psychotherapeut:innen können die genannten Kombinationen einander sinnvoll ergänzen.

Schritt 4: Verlauf einer Psychotherapie

Eine Psychotherapie wird bei jedem Menschen anders verlaufen. In der Regel zeigen sicher erste Erfolge nach wenigen Stunden. Der/die Patient:in kann aber auch Momente der Skepsis und Rückfälle erleben. All das gehört dazu, ebenso wie erhellende Momente oder aber auch Krisen. Wir empfehlen, möglichst jedes auftretende Problem mit dem/der Psychotherapeut:in zu besprechen.

Es kann trotz beidseitigen Bemühens vorkommen, dass sich das gegenseitige Vertrauen nicht ausreichend einstellt. In diesem Fall oder bei grober Respektlosigkeit der Psychotherapeut:in sollte ein Wechsel zu einer anderen Psychotherapeut:in erfolgen. Im Falle von Grenzverletzungen kann die Beschwerdestelle des jeweiligen Bundeslandes zu Hilfe gezogen werden.

Die Regelung der Sitzungsfrequenzen kann je nach Methode und Problemlage individuell gehalten sein. Häufig findet Psychotherapie einmal pro Woche statt, was im Laufe der Psychotherapie variieren kann.

Die Regelmäßigkeit der Psychotherapie-Einheiten und sinnvolle (nicht zu lange) Abstände zwischen den Sitzungen begünstigen den psychotherapeutischen Prozess.

Schritt 5: Das Ende der Psychotherapie

Die Psychotherapie ist dann zu Ende, wenn das Psychotherapieziel erreicht bzw. weitere Ziele nicht erreicht werden können. Wenn man von der Kostenfrage und der Frage des Abbruchs von Psychotherapien absieht, hängt die Dauer vom Psychotherapieziel und der Art und Schwere der Störung ab. In jedem Fall sollten Patient:in und Psychotherapeut:in das Ende miteinander besprechen und klären.

Welche psychotherapeutischen Methoden gibt es?

In Österreich sind derzeit 23 psychotherapeutische Methoden anerkannt, die sich grob in vier Richtungen zusammenfassen lassen:

  • tiefenpsychologisch-psychodynamisch
  • humanistisch
  • systemisch
  • verhaltenstherapeutisch