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Psychotherapiegesetz

Die psychotherapeutische Berufstätigkeit ist in Österreich seit 1. Januar 1991 gesetzlich geregelt. Mit diesem Datum trat das Bundesgesetz über die Ausübung der Psychotherapie (Psychotherapiegesetz), BGBl. Nr. 361/1990, in Kraft. Psychotherapie ist seither ein unverzichtbarer Bestandteil des österreichischen Gesundheitswesens.

Derzeit befindet sich der Entwurf für ein neues Psychotherapiegesetz (Psychotherapiegesetz 2024 - PthG 2024) in Begutachtung.

Lesen Sie die gemeinsame Stellungnahme der Berufsverbände ÖBVP, VÖPP und STLP.

Psychotherapiegesetz im Rechtsinformationssystem des Bundes

FAQ zum Psychotherapiegesetz NEU

Wie sehen die einzelnen Blöcke aus?

  • Bachelorstudium mit 180 ECTS
  • Masterstudium mit 120 ECTS
  • Dritter postgradualer Abschnitt mit praktischer Ausbildung in Kliniken, einschlägigen Einrichtungen und – neue – Lehrpraxen – dieser Abschnitt hat schulspezifische Ausrichtung mit entsprechender Lehrselbsterfahrung und Supervision

Welche Kosten kommen auf die Menschen zu?

Kosten fallen – wie bei allen anderen Studien an öffentlichen Universitäten, bis auf den ÖH-Beitrag grundsätzlich keine an. Der postgraduale Teil ist kostenpflichtig, aber insofern kostenneutral, als im 3. Abschnitt mit dem Eintritt in den Status Verdienstmöglichkeit besteht. Genaue Auskunft gibt Ihnen diesbezüglich die jeweilige Universität bzw. Fachgesellschaft.

Ab wann wird es das Masterstudium Psychotherapie an öffentlichen Universitäten geben?

Ab Herbst 2026.

Wie viele Plätze werden zur Verfügung stehen?

Es werden ab 2026 500 Plätze für das Masterstudium Psychotherapie pro Jahr in Aussicht genommen.

Wie werden die 500 Plätze an die Bundesländer verteilt? Bzw. welche öffentlichen Universitäten bieten zukünftig ein Master Psychotherapiestudium an?

Ist noch nicht entschieden. Es ist auch nicht bekannt, welche Universitäten sich für die Studienplätze bewerben.

Welche Zugangsvoraussetzungen gibt es?

Matura oder Studienberechtigungsprüfung.

Was ist mit Quereinsteiger:innen, die keinen Quellberuf haben?

Die Zulassung zum Bachelorstudium Psychotherapie ist an die allgemeinen Studienvoraussetzungen wie Matura oder Studienberechtigungsprüfung gebunden.

Welche Voraussetzungen sind erforderlich, um das Masterstudium-Psychotherapie machen zu können?

Die genauen Zulassungsbestimmungen zum Masterstudium legen die Universitäten in ihren Curricula fest. Für alle Universitäten verbindlich ist jedoch der Rahmen, den das Psychotherapiegesetz vorgibt. So ist für die Zulassung jedenfalls ein facheinschlägiger Bachelor erforderlich. Dieser muss den Vorgaben des Psychotherapiegesetzes genügen, um zum Masterstudium Psychotherapie zu qualifizieren. Fehlende Fächer müssten allenfalls nachgeholt werden. Aufgrund der begrenzten Studienplätze ist mit einem Auswahlverfahren zu rechnen. Über die Zulassung entscheidet die jeweilige Universität.

Wird es Teilzeit/berufsbegleitend angeboten?

Grundsätzlich gibt es ein klares Bekenntnis des Wissenschaftsressorts zur berufsbegleitenden universitären Ausbildung unter dem Begriff "nachhaltige Ausbildungen". Die Umsetzung wird zwar an den Unis bzw. deren Entscheidungen liegen, aber es ist davon auszugehen, dass es solche Möglichkeiten geben wird.

Kann jemand, der das Propädeutikum gemacht hat/macht, dann ab 2026 den Master machen?

Voraussetzung für das Masterstudium ist ein Bachelorabschluss, ob und in welchem Umfang für diesen Inhalte aus dem Propädeutikum angerechnet werden können, entscheidet die jeweilige Universität.

Wenn man das Propädeutikum schon hat: besser auf die neue Ausbildung warten?

Sollte jede:r unter Berücksichtigung der Übergangsfristen für sich entscheiden und mit den gewählten Fachspezifika-Anbieter:innen besprechen. Es ist zu bedenken, dass es insgesamt nur 500 Studienplätze an den öffentlichen Universitäten geben wird. Ein Auswahlverfahren wie bspw. beim Medizinstudium ist durchaus denkbar.

Nachteil, wenn man jetzt die Ausbildung ALT absolviert?

Sind grundsätzlich keine zu sehen. Gehaltsunterschiede gab es bisher in den einzelnen Kollektivverträgen. Für die Kassenverrechnung gehen wir von keiner unterschiedlichen Abrechnung aus und würden uns gegen diese als Berufsvertretung wehren.

Wie passen Propädeutikum und Fachspezifikum in nur 4 Semester?

Teile des Propädeutikum findet sich im Bachelor-, im Masterstudium und im postgradualen Teil wieder, also in allen 3 Teilen. Insgesamt geht also die Ausbildung wesentlich über die bisherige hinaus.

Ich hätte geplant gehabt, in 1-2 Semestern mit dem Propädeutikum zu beginnen. Ist das dann trotzdem möglich?

Propädeutika können bis 2030 angeboten werden. Sind aber auch zu diesem Zeitpunkt abzuschließen, da die Aufnahme ins Fachspezifikum letztmalig 2030 möglich ist. Dieses ist dann 2038 abzuschließen.

Kann ich mir als Psycholog:in das Propädeutikum dann sparen? Da der Psychologie-Bachelor als Voraussetzung für den Psychotherapie-Master gilt.

Am Beginn der Psychotherapieausbildung ist statt des Propädeutikums ein facheinschlägiger Bachelor zu absolvieren. Ein Psychologie-Bachelor wird sicher einer dieser facheinschlägigen Zugänge sein. Alle Studien, die zum Psychotherapie-Master qualifizieren, müssen den Vorgaben des Psychotherapiegesetzes genügen. Fehlende Fächer müssten allenfalls nachgeholt werden. Über die Zulassung entscheidet die jeweilige Universität.

Wird es für uns, die die Ausbildung im alten System absolvieren, die Möglichkeit geben, den akademischen Teil nachzuholen?

Ob und in welcher Form über das eigentliche Psychotherapiestudium hinausgehende Upgrade-Modelle angeboten werden, ist in der Kompetenz der Universitäten.

Was ist, wenn man trotz Bachelor und dem neuen Master keinen Ausbildungsverein findet, der einen nimmt?

Es wird Kooperationen mancher Universitäten, die das Psychotherapiestudium anbieten, mit verschiedenen Fachspezifika geben. Grundsätzlich wird es möglich und sinnvoll sein, schon im Masterstudium Kontakt mit einer Fachgesellschaft aufzunehmen, und die Eignung abzuklären.

Werden alle Schulen übernommen oder fallen welche aus?

Welche Fachrichtungen bzw. Fachspezifika sich für die neue Ausbildung an den Universitäten entscheiden ist offen. Bis 2038 kann noch nach dem bisherigen System abgeschlossen werden.

Warum wird gesagt, dass der Zugang zur Ausbildung für die Menschen leichter wird? Schmälert es nicht vielmehr die Vielfalt der Kompetenzen, welche die bisherigen Berufskolleg:innen mitgebracht haben?

Der Zugang mit einem Psychotherapiestudium an öffentlichen Universitäten wird insofern „leichter“, als es vielen Menschen trotz guter Eignung bisher nicht möglich war, die beträchtlichen Kosten für eine Psychotherapieausbildung aufzubringen. Eine akademische Ausbildung ist tatsächlich eine gewisse Erschwernis, aber auch eine Qualitätssicherung und eine notwendige Maßnahme, um im Berufsfeld mithalten zu können. Die Methodenvielfalt bleibt erhalten.

Stimmt es, dass ab 1.1.2025 kein Quellberuf und kein Ansuchen beim Bundesministerium mehr notwendig ist, auch wenn man die Ausbildung im alten System, sprich mit Propädeutikum und Fachspezifikum machen will?

Ja, es ist nur mehr Studienberechtigungsprüfung oder Matura Voraussetzung sowie die gesundheitliche Eignung Voraussetzung für die Aufnahme ins Propädeutikum.

Ich habe einen Bachelor in Psychologie. Kann ich damit in den Master einsteigen?

Der Bachelor in Psychologie sollte von den Universitäten in der Regel (bei Erfüllung der gesetzlichen Kriterien) als facheinschlägiger Bachelor anerkannt werden. Die Universität kann in ihrer Autonomie, wie bei jedem Bachelorstudium, Zusatzmodule für die Zulassung zum Masterstudium verlangen. Gesundheitspsycholog:innen können direkt ins Masterstudium einsteigen.